Warum Holzschnitte drucken ...

Der Holzschnitt und der Druck der Platten ist fuer mich eine grosse Herausforderung,

da er den grafischen Entwurf, das Schneiden einer Holzplatte und das Drucken der Platte vereint.

Dazu kommt die Herstellung des Papiers und der Druckfarben.

Der Holzschnitt erfordert in dieser Art eine hohe Materialkenntnis und vielseitige technische Faehigkeiten des grafischen Gewerbes.

Ein wesentlicher Vorteil dieses Handwerks ist, dass man von einer gelungenen Platte hunderte von Abzuegen machen kann. Als Druckplatten verwende ich meist Sperholzplatten aus alten Moebeln.

Als Schnittwerkzeug wird nur eine einfache schraege selbst geschaerfte Klinge angewendet.

Mich fasziniert dabei die unkorrigierbare Schnittlienie.

Das Schneiden der Holzplatten mache ich meist in der freien Natur und wende dabei viel Kraft und Energie auf.

Da ich tiefe Schnitte bevorzuge, fuehle ich mich dabei als Holzbildhauer.

Einige dieser Platten werden wie die Stradivari-Geigen mit dem Harz des Drachenbaumes, dem sogenannten Drachenblut,

welches ich auf den kanarischen Inseln selbst sammle, versiegelt und dadurch jahrhunderte lang haltbar gemacht.

Die Druckfarben sind manuell hergestellte hochwertige und UV-beständige meist mineralische Pigmentfarbkörper.

Als Bindemittel der Druckfarben verwende gekochtes Leinöl.

Jedes Werk wird von Hand auf einer selbsthergestellten Druckerpresse hergestellt, der Pressdruck betraegt ca. 1 Tonne/Platte .

Dadurch werden die Druckraender auf dem Papier deutlich erkennbar eingepraegt.

Es ist immer wieder spannend das Papier nach dem Druck von der Platte abzuziehen und, wie Hap Griesshaber sagt, das letzte Abenteuer des Holzschneiders.

Einige Werke  sind auf handgeschoepftem Papier aus Altpapier gedruckt, Naturfasern  enthaelt und mit einem eigenem Wasserzeichen versehen ist.

Alle Werke sind numeriert oder als epreuve artistique e/a gezeichnet, datiert, mit Herstellungsort gekennzeichnet und signiert.

Die Werke sind keine Massenware, sondern jeder Druck ist ein manuell gefertigtes Unikat und einzigartig.

Die Drucke sind hochwertige in konservativer Technik hergestelltes Kunstwerke eines aussterbenden Handwerks.

Aber ich weiss dass meine Arbeiten technisch nicht gerade perfekt sind.

In gemeinsamen Werkstaetten bin ich gefuerchtet.
Ueberall hinterlasse ich Spuren der Druckerschwaerze und Holzspaene.

Perfektionismus liegt mir fern und viele meiner Werke erscheinen unfertig, daher schneide ich oft Plattten

nach dem ersten Drucken nach und veraendere sie.

Fuer Farbe ist auch Platz, besonders bei den Hintergruenden zu denen dann die schwarzen Lieneien und Flaechen einen starken Kontrast bilden.
Ich fuehle mich als Expressionist und Aktionkuenstler und versuche moeglichst schnell zu arbeiten und nicht zuviel Zeit an einem Werk zu verbringen.

Eines meiner Vorbilder ist Hap Griesshaber,dennoch versuche ich immer meinen eigenen Stil zu entwickleun und intuitiv und unreflexioniert zu arbeiten.
Dabei lasse ich dem Zufall seine Spielraum und will nicht zuviel ueberlegen beim Entwurf Schnit.
Der Holzschnitt ist  neben einer Kunst auch ein Handwerk, vor allem beim Schnitt und Druck.
Er hat ja frueher drei Meister vereinigt, den Grafiker, den Schneider und den Drucker, die getrennt signiert haben.
Uebung macht den Meister, das trifft hier wirklich zu.
Ich versuche insbesondere kostenguentige und wenn es geht recykelte Stoffe zu verwenden.
Papier schoepfe ich bei besonderen Werken von Hand und versehe es mit eigenem Wasserzeichen und Naturfasern.
Das Werkzeug muss bei mir einfach und wenn es geht selbst hergestellt und geschliffen sein.


Ein weiter Grundsatz meiner Arbeit ist, Kunst zu ertraeglichen Preisen zu schaffen und selbst zu vermarkten.

Aber es gibt mir eine tiefe Zufriedenheit den persoenlichen Kontakt
mit Menschen die meine Werke kaufen zu haben. Schon dafuer lohnt sich die Arbeit